Seit über 20 Jahren ist Active Directory ein zentraler Bestandteil der IT-Infrastruktur vieler Unternehmen.
Egal ob Benutzerverwaltung, Vergabe von Zugriffsrechten, zentrale Authentifizierung, Richtlinienverwaltung oder die Bereitstellung von DNS-Diensten – Active Directory bildet die Grundlage für zahlreiche Anwendungen und Funktionen innerhalb des Netzwerks und ist damit unverzichtbar für einen stabilen und sicheren IT-Betrieb.
Was ist ein Active Directory?
Active Directory (AD) ist ein Verzeichnisdienst, der von Microsoft entwickelt wurde. Er wird hauptsächlich in Windows-basierten Netzwerken eingesetzt und dient dazu, Informationen über Objekte im Netzwerk zu speichern und zu organisieren – wie Benutzer, Computer, Gruppen, Drucker usw.
Hauptfunktionen von Active Directory:
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Zentrale Benutzerverwaltung:
Benutzerkonten, Passwörter und Berechtigungen werden zentral verwaltet. -
Authentifizierung und Autorisierung:
AD überprüft, ob ein Benutzer sich anmelden darf (Authentifizierung) und welche Ressourcen er nutzen darf (Autorisierung). -
Strukturierung in einer Hierarchie:
AD verwendet eine strukturierte Hierarchie mit:-
Domänen (Domains)
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Organisationseinheiten (OUs)
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Bäume und Gesamtstrukturen (Forests)
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Gruppenrichtlinien:
Administratoren können Regeln und Konfigurationen zentral auf Computer und Benutzer anwenden, z. B. Passwortregeln oder Softwareverteilung.
Schwachstellen von Active Directory und deren Folgen
Active Directory (AD) ist zwar ein mächtiges und bewährtes Werkzeug in Unternehmensnetzwerken, aber es kann auch kritische Schwachstellen aufweisen – oft mit schwerwiegenden Folgen, wenn sie ausgenutzt werden.
Ein häufiger Risikofaktor sind schwache oder veraltete Passwörter, die sich leicht durch Brute-Force-Angriffe oder durch Datenlecks kompromittieren lassen. Noch gefährlicher wird es, wenn Benutzerkonten über mehr Berechtigungen verfügen als notwendig. Werden solche überprivilegierten Konten von Angreifern übernommen, erhalten sie potenziell uneingeschränkten Zugriff auf das gesamte Netzwerk. Zusätzlich finden sich in vielen Active-Directory-Umgebungen verwaiste Konten – etwa von ehemaligen Mitarbeitenden –, die nie gelöscht wurden. Solche Alt-Konten können unbemerkt missbraucht werden, um sich Zugang zu sensiblen Ressourcen zu verschaffen.
Ein weiteres Problem ist die unzureichende Protokollierung und Überwachung sicherheitsrelevanter Vorgänge. Ohne entsprechende Logs bleiben verdächtige Aktivitäten, wie etwa der Einsatz von Pass-the-Hash-Techniken oder der Missbrauch von sogenannten „Golden Tickets“, oft unentdeckt. Auch die Kommunikation innerhalb des AD stellt ein Risiko dar, wenn sie über unverschlüsselte Protokolle wie LDAP ohne TLS erfolgt – so können Daten leicht abgefangen und manipuliert werden.
Darüber hinaus entstehen Sicherheitslücken durch falsch konfigurierte Gruppenrichtlinien, die Systeme ungeschützt lassen oder Angreifern ermöglichen, Konfigurationen gezielt zu manipulieren. Verstärkt wird dieses Risiko, wenn Administratorrechte nicht konsequent nach Sicherheitsstufen getrennt werden und alle Admins über gleichwertige, weitreichende Rechte verfügen. Ein kompromittiertes Administratorkonto kann dann verheerende Auswirkungen auf das gesamte Unternehmensnetzwerk haben.
Warum sind diese Schwachstellen für Unternehmen gefährlich?
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Gesamtnetzwerk in Gefahr: AD ist die Schaltzentrale – wer sie kontrolliert, kontrolliert das ganze Unternehmen.
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Ziel für Ransomware und APTs: Moderne Cyberangriffe zielen zuerst auf AD, um sich schnell im Netzwerk auszubreiten.
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Datenverlust und -diebstahl: Zugriff auf AD kann zu vollständigem Zugriff auf interne Daten, E-Mails und Systeme führen.
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Reputationsschäden und Compliance-Verstöße: Datenschutzverletzungen (z. B. DSGVO) haben rechtliche und finanzielle Folgen.
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Kosten für Wiederherstellung: Die Wiederherstellung eines kompromittierten AD kann Tage oder Wochen dauern – mit hohen Kosten.
Umso wichtiger ist es, Active Directory regelmäßig zu überprüfen, zu härten und durch effektive Sicherheitsmaßnahmen abzusichern.
Unsere Lösung: Netz16 Identity Security Insights
Das Produkt Netz16 Identity & Security Insights bietet Unternehmen eine umfassende Analyse ihrer Active Directory-Umgebung, um Sicherheitslücken und Schwachstellen systematisch aufzudecken. Mithilfe eines standardisierten Prüfverfahrens werden unter anderem Benutzer- und Gruppenstrukturen, Berechtigungen, Passwortsicherheit sowie Richtlinien und administrative Konten untersucht.
Die Ergebnisse werden in einem übersichtlichen Bericht zusammengefasst, der nicht nur kritische Risiken aufzeigt, sondern auch konkrete Handlungsempfehlungen zur Verbesserung der IT-Sicherheit liefert. Ziel ist es, Transparenz zu schaffen und die Basis für eine sichere, regelkonforme und zukunftsfähige Identitäts- und Zugriffsverwaltung zu legen.
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